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Kinotipp: Unser Boden unser Erbe

Über die kommenden freien Tage macht man es sich am Besten daheim gemütlich. Weil die geplanten Kinostarts ausgefallen sind, werden die meisten Filme online zu vergünstigten Preisen angeboten. Unter anderem dieser: Unser Boden unser Erbe – Ein Dokumentarfilm von Marc Uhlig; den wir euch an Herz legen wollen.

Foto: W-film/Tisda Media

79 Minuten zeigt der Film verschiedenste Menschen, die mit dem Boden arbeiten. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf der landwirtschaftlichen Bodenbehandlung.  Spannend wird der Film durch die vielen Experten, die ihre Gedanken zum Boden mit uns teilen. Vom  Demeterbauer, der auf seinem Acker sitz und laut denkt, bis zum Prof. Ernst Ulrich von Weizäcker, der seit Jahrzehnten über Nachhaltigkeit philosophiert, werden viele Aspekte der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung angesprochen und regt zum eigenen Nachdenken an. Der Film ist für das  informierte  Publikum gemacht, denn einige Kameraeinstellungen und Statements können nur mit dem entsprechenden Vorwissen eingeordnet werden, bleibt bei konkreten Maßnahmen aber zu vage.

Foto: W-film/ Tisda Media

Hier hat der Film eine kleine Schwäche. Er setzt für Laien zu viel Wissen voraus, bleibt Experten andererseits zu viele Antworten schuldig. Und leider ist auch der Schluß etwas lau. Hier wäre ein klares Statement oder eine Arbeitsauftrag an das Publikum sinnvoll gewesen. Der Schlußsatz ist leider nur ein Wunsch des Bauern nach mehr Wertschätzung seiner Arbeit. Was ER sicherlich verdient hat, meines Erachtens aber die aktuell gängige Forderung der konventionellen Bauernverbände wiederholt. Ich habe den Eindruck, dass diese damit aber vor allem Kritik an Überdüngung und Spritzmitteleinsatz als fehlende Wertschätzung deklarieren. In diese Kerbe sollte ein Film für den Boden nicht schlagen.

Allerdings besticht der Film durch witzige Bildkompositionen und Kamerablickwinkel, die dem Film eine zusätzliche Dimension über den gesprochenen Text hinaus gibt und für etwas mehr Leichtigkeit im Thema sorgen.

Die menschliche Jätmaschine ist ein witziges Detail auf den ökologischen Landbau, der Spaß macht und das Thema auflockert. Foto: W-film / Tisda Media

Trotz der Schwächen im Storytelling ist der Film empfehlens- und unterstützenswert.

  • Weil wir deutlich mehr Filme und Bücher zum Boden brauchen
  • weil es sich hier um ein mutiges Crowdfunding-Projekt handelt, das jegliche Unterstützung verdient hat
  • weil der Ton sehr angenehm ruhig und sachlich ist
  • Wir im Moment eh nichts besseres zu tun haben. Dann können wir unsere Zeit auch nutzen um uns Gedanken über eine bessere Bodenpolitik zu machen.

Hier gehts zum Film-Trailer ,

Bei w.film Online-Kino könnt ihr den Film online ausleihen. (Leihgebühr 7,99€)

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