Es gibt sehr unterschiedliche Methoden, wie man gegen geplanten Flächenverbrauch vorgehen kann. In Herxheim hat man kurzerhand einen Gemeinschaftsgarten in dem schon lange gärtnerisch genutzten Gebiet gegründet und Mitmacher*innen organisiert. Gleichzeitig organisierte der Verein Gutachter und eine Unterschriftensammlung. Durch die verschiedenen Methoden die Aufmerksamkeit zu erhöhen und die Wertigkeit des Geländes zu zeigen, konnte die geplante Ausweisung als Baugebiet verhindert werden.
Der Herxheimer Bruch ist durch einen kleinräumigen Wechsel alter Tabakschuppen, Scheunen und Obstgärten bzw. Obstwiesen, deren Brachen, Kleingärten und Wiesenflächen gekennzeichnet. Im zentralen Bereich befindet sich eine größere Ackerfläche. Kleinflächig werden Wiesenbereiche mit Schafen abschnittsweise beweidet.Das Gebiet zeichnet sich durch einen hohen Strukturreichtum und alte Baumbestände und Gärten aus.
Herrmann Müller, Mitglied der Initiative “Herxheimer Bruch” erklärt was dort geplant war:
Der Bruch war „Bau-Erwartungsland“ und man wollte ca. 80 Bauplätze daraus machen.Aufgrund des faunistischen Gutachtens wurde die Umwandlung zum Bauland vom Gemeinderat der Ortsgemeinde Herxheim verworfen. Es hätten unter Berücksichtigung der Empfehlungen in o.g. Gutachten nur 12 Bauplätze werden können. Das hat die Gemeinde unter Berücksichtigung der zu erwartenden Erschließungskosten als unwirtschaftlich angesehen.
Der wertvolle und nährstoffreiche Boden des Bruchs wäre mit Beton zugepflastert und verdichtet worden, kein Wasser hätte mehr dort mehr versickern können, die Bäche drohten überzulaufen und die tiefer liegenden Häuser überschwemmen. Manche Anwohner haben jetzt schon einen Hochwasserschutz vor den Haustüren, da vor einigen Jahren das Neubaugebiet „zwischen den Bächen“ entstand. Viele Menschen, ob Kinder oder alte Menschen mit Rollator erfreuen sich tagtäglich an der Vielfalt dieser Landschaft. Sie spazieren von der Villa Wieser aus am Bach entlang in die Bruchgärten und kehren nach einer Runde um die Tabakscheunen zurück. Gerade richtig für einen schönen Spaziergang. Ohne diesen Ort würde es noch mehr Autoverkehr auf den Straßen geben, weil die Menschen die Natur außerhalb von Herxheim aufsuchen würden.
Wir legten Blühflächen an, hängten Fledermausnistkästen für die 8 im Bruch lebenden Fledermausarten auf, füttern über Winter die Vögel, führen Gießaktionen durch, legen Kräutergärten an und planen zahlreiche weitere Aktionen. Unsere Motivation war die Verhinderung des Baugebiets aus unterschiedlichen Motiven:
- Schutz von Flora und Fauna im Ortskern, insbesondere der Fledermäuse und des alten Baumbestands
- Erhalt von Wiesen zur Schaf- und Pferdehaltung
- Verhinderung weiterer Bodenversiegelung
- Vermeidung von weiterem Straßenverkehr durch Anwohnerverkehr
Auch wenn hier kein Baugebiet mehr geplant ist, kann man kann die Aktiven des Herxheimer Bruchs unterstützen durch Mitmachen!
Kontakt:
Gudrun Heller
herxheimer-bruch-ev@gmx.de
www.rettet-den-bruch.de