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Flächenverbrauch und Straßenbau

Am Freitag waren wir noch spät auf Fototour für unseren geplanten Blogbeitrag der nächsten Woche. Auf dem Heimweg kamen wir an einer Zwangsräumung vorbei, die mit dem sorglosen Umgang mit Boden in direktem Zusammenhang steht. Die Bundesstraße 10 zwischen Landau und Pirmasens wird 4-spurig ausgebaut. Klageverfahren von BUND, Anwohnern und Winzer*innen sind an dem postulierten höheren Interesse der Allgemeinheit an einer breiteren  Straße gescheitert. Die Winzer, deren Flächen für die Verbreiterung der Straße zwangsweise eingezogen wurden, hatten sich geweigert die Weinberge zu räumen, so dass Freitagabends um 22:30 Uhr  die Fläche zwangsgeräumt wurden. Für eine Straße, die bereits jetzt das Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen in zwei Teile zerschneidet.

Bild: Niko Martin – media production for the good

Auch verkehrstechnisch ist der B10 Ausbau nicht sinnvoll, denn die von Osten und Westen vierspurig ausgebaute Bundesstraße zwängt sich etwa in der Mitte, bei Annweiler,  durch einen zweispurigen Tunnel, der nicht durch weitere Röhren ergänzt werden kann. Während sich die Klimakrise verschärft, die große Mehrheit der Bevölkerung starke Klimaschutzmaßnahmen fordert, wird hier eine Straße verbreitert und der Landwirtschaft trotz langjährigem Protest vor Ort entzogen. Besonders bitter: hier handelt es sich teilweise um Weinberger eines Bio-Winzers. Das hat mich dazu veranlasst noch einmal genauer in die derzeitigen Flächenverbrauchszahlen durch Straßenverkehr zu schauen.

gleichbleibend viele Straßen aber weniger Gleise

Und siehe da, obwohl Deutschland das Land mit dem dichtesten Straßennetz ist, bleibt die jährliche Neuversiegelung von Fläche für Verkehrswege auf einem ähnlich hohen Niveau.

Bild: UBA

2018 kam es zwar zu einem leichten Rückgang der gesamten Straßenflächen Deutschlands um 0,3 % Der Anteil der Flächen für den Bahnverkehr sank allerdings ebenfalls um 1,1 % in Thüringen sogar um 5,6 %.  Genaue und weitere Zahlen, auch für einzelene Bundesländer

Das überhaupt noch Fläche für zusätzliche Straßen verschwinden,  ist ein Unding. Gleichzeitig den öffentlichen Personennahverkehr als Alternative zur Autonutzung abzubauen, ist aber umso schlimmer und langfristig kontraproduktiv um den Flächenverbrauch zu stabilisieren. Die Mobilitätswende und der Bodenschutz hängen somit eng miteinander zusammen. 

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